Neue Bürgerenergieparks nicht wirtschaftlich betreibbar

Heckfeld. Über die Projekte der Bürgerenergie Tauberfranken eG sowie über die Zukunftsaussichten für neue Projekte im Bereich Bürgerenergieparks informierten sich die Mitglieder des grünen Ortsverbandes Lauda-Königshofen bei einem Vor-Ort-Termin im Solarpark Heckfeld. Joachim Thees, Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft, blickte zu Beginn auf die Entwicklung des ersten Solarparks der Genossenschaft auf der Gemarkung Heckfeld zurück. 2009 sei man das erste Mal zusammengesessen, seit Mitte 2011 betreibe die Genossenschaft nun den über 23.000 Module umfassenden Park, der eine Leistung von 1890 kWP erbringe. „Es waren für die Erstellung des Parks Investitionen von 4,5 Mio. Euro notwendig, der Solarpark umfasst eine Fläche von 9,5 ha inklusive Ausgleichsfläche“, so Thees. 180 Mitglieder aus dem gesamten Main-Tauber-Kreis hätten Anteile an dem Solarpark erworben, mit der dort erzeugten Leistung könnten rechnerisch ca. 600 Haushalte mit Strom versorgt werden. Neben dem Solarpark in Heckfeld verfügt die Genossenschaft noch über drei weitere Solarparks (Dittwar, Oberlauda, Lutstrut), zusammen genommen können die Solarparks ca. 3500 Haushalte versorgen.

„Wir können den Strom aber nicht direkt an unsere Mitglieder liefern, da wir kein Stromversorger sind“, machte Thees deutlich.  Momentan gebe es gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Bestandsparks, die Einnahmen beliefen sich auf ca. 400.000 Euro pro Jahr. Wie es jedoch nach Ablauf der EEG-Förderung des Parks in sieben bis acht Jahren aussehe, sei heute nicht absehbar.

Ein großes Problem sei dagegen, dass sich der Betrieb neuer Bürgerenergieparks seit 2015 nicht mehr lohne. „Wir haben kein Flächenproblem – es rufen mich genügend Landwirte an und bieten Flächen an – sondern die Vergütung für neue Parks passt nicht. Mit 2% mehr könnten wir wirtschaftlich arbeiten, aber unter 7% lohnt es sich einfach nicht“, so Thees.

Abschließend ging Thees auch auf das Thema Bodenökologie ein. Mitglieder des NABU Lauda begutachteten die Fläche des Solarparks jedes Jahr und zeigten sich begeistert von der Entwicklung der Artenvielfalt auf der Fläche.

In der anschließenden Diskussion ging es u.a. über mögliche zukünftige Projekte der Genossenschaft wie z.B. ein Ladenetz sowie über die zahlreichen bürokratischen Fallstricke, die einer erfolgreichen Energiewende im Weg stehen.

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