Genossenschaft für den Handel mit Bioprodukten

Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Lauda-Königshofen besichtigte Firma Naturata

Mitglieder und Kommunalwahlkandidaten des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen besichtigten die Firma Naturata Logistik eG auf dem Waltersberg in Grünsfeld. Reinhold Hollering vom Vorstand ließ zu Beginn seiner Einführung die Historie Revue passieren. So wurde bereits im Jahr 1979 Naturata als Genossenschaft für den Handel mit Naturprodukten von Demeter-Verarbeitern und Bioläden aus ganz Deutschland in Lauda gegründet. An diese Bio-Pioniere könne sie sich noch gut erinnern, so Kreisrätin Rosemarie Lux. „Die Aufgabe, Bio-Lebensmittel zuverlässig vom Erzeuger bis zum Einzelhandel zu befördern, war bereits zu dieser Zeit unsere Berufung“ so Hollering.

Zwischenzeitlich hat sich vieles verändert. Bio-Lebensmittel gibt es mittlerweile neben den nach wie vor vorhandenen reinen Bio-Märkten bei allen großen Playern im Lebensmittelbereich. Mit dem Verkauf des aktiven Markengeschäfts im Jahr 2003 an die Naturata AG – die auch selbst Bio-Läden betreibe – konzentriert sich Naturata hier in Grünsfeld mit zwischenzeitlich 10.000 qm Hallenfläche, 84 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie 10 Auszubildenden ausschließlich auf Logistikdienstleistungen, so Hollering weiter.

Diese Naturata Logistik eG wird in Form einer Genossenschaft geführt. Rund 140 Firmen und Privatleute seien Anteilseigner, davon rund 30 % die eigenen Mitarbeiter. Jeder Genosse habe bei Entscheidungen 1 Stimme, unabhängig von seiner Beteiligungshöhe, betonte das Vorstandsmitglied. Darüber hinaus werde Ökologie und Nachhaltigkeit hier großgeschrieben. Auf dem Firmengelände befinde sich ein Biotop mit einer Fläche von rund 5000 m², ein Gemeinschaftsprojekt mit verschiedenen Akteuren vor Ort, war die Antwort auf eine Frage von Fabian Schwab bei der Begehung im Außenbereich. Der nicht unerhebliche Strombedarf werde größtenteils durch die eigene Photovoltaik-Anlage gedeckt.

Zur Firmenphilosophie gehöre auch, so Hollering, dass man im Personalbereit sozial eingestellt sei. Unter den 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben viele Migrationshintergrund. Auch biete man Menschen mit Beeinträchtigungen hier gute Chancen.

Als Spezialist für den Warenstrom im Naturkostbereich sorge man für eine produktgerechte, umweltfreundliche Lagerung. Das mache auch den Unterschied zu klassischen Logistikern aus, beantwortete Hollering eine entsprechende Frage von Andreas Jouaux. Die Gäste aus Lauda-Königshofen konnten sich dabei selbst ein Bild machen. Hollering führte sie durch alle Hallen und erläuterte sehr aufschlussreich die Abläufe. Es erfolgen regelmäßige Qualitätskontrollen, eine effiziente Lagerverwaltung, Kommissionierung zur Auslieferung an den Groß- und Einzelhandel, sowie eine EU-weite, schnelle Distribution.

Auf eine Frage von Stefan Appel zum Thema KI kam die Aussage, dass diese in der Zukunft sehr wohl Verschlankungen im Ablauf mit sich bringen werde. Als Logistikstandort sei die Lage hier auf dem mit Lauda-Königshofen gemeinsamen Gewerbegebiet Waltersberg in Grünsfeld ideal, so Hollering, ohne am Ende des Rundgangs noch auf die teilweise schlechten Zustände in der Transportbranche hinzuweisen. Hier erwarte er von der Politik bessere Rahmenbedingungen und Planbarkeit.

Im abschließenden Gespräch konnten alle offenen Fragen beantwortet werden. Die Ortsvorsitzende Christina Sack bedankte sich im Namen aller Teilnehmenden für die sehr umfangreiche Führung und Infos.

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