Mit bestehender Infrastruktur besseres Angebot erreichen

Oliver Rossmüller referierte beim Grünen Treff des Ortsverbandes Lauda-Königshofen über den ÖPNV

Lauda-Königshofen. Der neu gegründete Grüne Ortsverband Lauda-Königshofen lud zum Grünen Treff zum Thema ÖPNV, coronabedingt in digitaler Form. Oliver Rossmüller, der Mitglied im ökologischen Verkehrsclub Deutschland ist, referierte mit großem Sachverstand zum Thema „Bus und Bahn zwischen Main, Tauber und Neckar“.

Rossmüller zeigte die Schwachstellen des bestehenden Angebots auf und gab Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des ÖPNV im Kreis.

Ein besonderes Augenmerk legte er auf den Knotenpunkt Lauda. Lauda sei ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Bahnverkehr. Leider seien die Wartezeiten zu lange, die Anbindungen schlecht. Rossmüller sah ein hohes Potential durch die Optimierung dieses Knotenpunktes. Hierzu schlug er vor, die Knotenzeit in Lauda auf die Minute 44/14 (bisher 49/09) zu legen. Gepaart mit einem Halbstundentakt auf der Tauberbahn zwischen Tauberbischofsheim und Mergentheim werktags sowie einem gespiegelten Fahrplan von Frankenbahn-RE und –RB könnten gute Übergangsmöglichkeiten in alle Richtungen geschaffen werden. „Das ist wichtig, damit die Bahn mit dem Auto mithalten kann. Bei jeder Ankunft mit der Tauberbahn in Lauda muss ein Umstieg in alle anderen Richtungen ohne große Wartezeiten möglich sein.“ 

Beim Thema Busverkehr wies Rossmüller auf das sehr dichte Angebot an RegioBus-Linien hin. Er bemängelte ausgedünnte Fahrpläne am Wochenende. Gerade der Samstag sei ein wichtiger Verkehrstag, deshalb sei es wichtig, dort ein gutes Angebot mit Bus und Bahn zu bieten. Schienenparallele Busverkehre solle es dort geben, wo notwendig. 

Kritisch sah Rossmüller den Rufbusverkehr. Dieser kann seiner Meinung nach nur eine Ergänzung sein, jedoch kein Ersatz. Eine Fahrradmitnahme sei dort nicht möglich, Rollstuhl und Kinderwagenmitnahme nur mit Glück. Ein Grundangebot sollte regulär gefahren werden.

Stadtbusverkehre sah Rossmüller als Ergänzung für abgelegene Orte an. Ansonsten solle man vielmehr nach der richtigen Anbindung bestehender Linien schauen.

„Wir könnten mit der bestehenden Infrastruktur ein deutlich besseres Angebot erreichen“, plädierte Rossmüller abschließend für konkrete Verbesserungen, um das Ziel einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 erreichen zu können.

In der anschließenden Fragerunde ging es um die Anschlusssicherheit in Lauda, um die Elektrifizierung der Tauberbahn und die Fahrradmitnahme im Busverkehr.

ov

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