Grünes Frauenfrühstück mit MdL Stefanie Seemann
Gerlachsheim. Zum ersten Frauenfrühstück im Jahr 2025 war die frauenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Stefanie Seemann im Café Weinlese in Gerlachsheim zu Gast. Mit dem Thema Frauenrechte und wie man dem immer stärker auftretenden Antifeminismus begegnen kann, hatten die Veranstalterinnen Sylvia Hellmuth-Hambrecht, Alexandra Kurfeß und Christina Sack wohl einen Nerv getroffen, konnten sie doch eines der bestbesuchten Frauenfrühstücke der vergangenen Jahre verzeichnen.
Stefanie Seemann skizzierte in ihrem einleitenden Vortrag die frauenpolitische Maßnahmen in dieser Landtagslegislatur, bundesweite Entwicklungen und blickte auf die im März anstehenden Landtagswahl voraus. Seemann machte darauf aufmerksam, dass bundesweit immer noch nur 30% der Führungspositionen mit Frauen besetzt seien, im Bundestag sei der Frauenanteil mit der Wahl im Februar wieder unter 30% gefallen. Auch in Landes- und Kommunalparlamenten sehe es nicht besser bzw. oft noch schlechter aus, so Seemann. Dagegen zeigten Frauenstatut und konsequente Frauenförderung am Beispiel der Grünen, das Quoten wirken. So habe die aktuelle grüne Bundestagsfraktion einen Frauenanteil von über 60% , im baden-württembergischen Landtag und in Kommunalvertretungen liege man bei ca. 50% weiblicher, grüner Mandate.
Seemann machte in ihrem Vortrag auch auf eine besorgniserregende Entwicklung aufmerksam. So sei weltweit, aber auch bei uns in Deutschland ein zunehmender Antifeminismus zu beobachten. Diese Bewegung wolle den erreichten Fortschritt bei der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen zurückdrehen. „Frauen haben ein Recht auf gleiche Chancen, auf Sicherheit, auf Sichtbarkeit und auf echte Teilhabe. Das ist keine Verhandlungsmasse“, so die frauenpolitische Sprecherin. Um den zu begegnen, habe die Landesregierung eine Fachstelle gegen Antifeminismus und Queerfeindlichkeit, die Betroffene unterstützt, Akteurinnen vernetzt, antifeministische Entwicklungen beobachtet und aufklärt, eingerichtet.
Ein weiteres drängendes Problem sei der Schutz von Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen. Im Haushalt 25/26 habe man die Mittel für Frauen- und Kinderschutzhäuser um 3 Millionen Euro aufgestockt. Das Anschlusswohnen an den Frauenhausaufenthalt fördere man mit 2 Millionen Euro.
Auf Bundesebene sei mit dem kürzlich verabschiedeten Gewalthilfegesetz ein echter Meilenstein erreicht worden. Ab 2032 haben damit alle von Gewalt betroffenen Frauen bundesweit einen kostenfreien Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung.
In der anschließenden Diskussion sprachen die Teilnehmerinnen über einen breiten Strauß an Themen. Gewalt gegen Frauen – im Jahr 2024 wurden 104 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet – und wie man ihr begegnen kann, wie sich Frauen in überwiegend männlich besetzen Runden in Politik und Gesellschaft Gehör verschaffen können und die großen Fragen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Gender Care Gap und die damit einhergehenden Lohn- und Rentenlücken von Frauen wurden angeregt diskutiert.

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