Klimaschutz ist Querschnittsaufgabe

Lauda-Königshofen. „Wir möchten Aufmerksamkeit für den Klimaschutz erzeugen und wünschen uns, dass dieses Thema endlich auch in Lauda-Königshofen tatkräftig angepackt wird“, begrüßte Vorsitzende Christina Sack die Teilnehmenden der online stattfindenden Versammlung des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen.

Für die Mitglieder des Ortsverbandes stehen die ökologischen Megakrisen unserer Zeit im Mittelpunkt der Aktivitäten für das Jahr 2022. Für die Grünenmitglieder ist klar, dass der Klimakrise auch konkret vor Ort, in der Kommune begegnet werden muss. Deshalb lud der Ortsverband Ann-Kathrin Murphy, Klimaschutzmanagerin des Stadtwerks Tauberfranken, ein, die den Teilnehmenden vorstellte, wie erfolgreicher kommunaler Klimaschutz aussehen kann. Außerdem lud der Ortsverband einige Stadtratsmitglieder zu der Veranstaltung ein, um so das Thema und die sich bietenden Möglichkeiten in die Kommunalpolitik tragen zu können.

Ann-Kathrin Murphy arbeitete sechs Jahre bei der Hansestadt Buxtehude im Bereich Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. 2021 wurde die Stadt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.

Murphy machte eingangs deutlich, dass sich Kommunen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sehen – von der Digitalisierung über demografische Entwicklungen bis hin zum Klimawandel und seinen Folgen. Diese Herausforderungen der Zukunft erforderten ressortübergreifendes Arbeiten und Handeln. Dies gelte in besonderem Maße auch für den Klimaschutz. „Um den Klimaschutz ressortübergreifend einzubringen, bedürfe es Mut. Es sollten alle Fachbereiche und Ämter eingebunden und Entscheidungen aufgrund eines verbindlichen Klimaschutzziels, dessen Erreichen auch regelmäßig überprüft wird, getroffen werden, “ machte Murphy deutlich, dass sich Klimaschutz nicht nur mit vereinzelten Maßnahmen, sondern mit einem gezielten Vorgehen erreichen lässt.

Desweiteren sei es notwendig, dass Verwaltung und Politik vereint hinter dem Klimaschutz stünden und es mindestens einen festen Ansprechpartner in der Kommune gebe.

Als konkrete Hilfestellung für die Kommunen bietet das Stadtwerk Tauberfranken eine Einstiegs- und Orientierungsberatung an, die mit 70% vom Bund bezuschusst wird. Im Rahmen dieser Beratung wird eine Kurzanalyse zu bisherigen Aktivitäten und der Maßnahmenumsetzung in der Kommune geboten. Außerdem wird ein Stakeholderworkshop initiiert und eine Maßnahmenliste mit mindestens fünf Maßnahmen erstellt, wovon eine förderfähige Maßnahme innerhalb des Förderzeitraums umgesetzt werden muss. Nicht zuletzt bekommen die Kommunen eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen im Bezug auf den Klimaschutz.

In der anschließenden Diskussionsrunde ging es unter anderem um die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen. Murphy machte deutlich, dass es beim Klimaschutz nicht in allen Bereichen immer finanzielle Mittel sein müssten. So könne man z.B. im Bereich Beschaffung oder Bildung und bei der wichtigen strukturellen Verankerung des Klimaschutzes viel ohne den Einsatz großer Geldmittel erreichen.

Auf die Frage, wie der Klimaschutz denn von außen in die Verwaltung getragen werden könne, machte Murphy deutlich, dass die Klimaschutzberatung einen niederschwelligen Einstieg darstelle.

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