Ortsverband informiert sich über Wasserversorgung

Wasserhahn auf, und schon kommt frisches und bestens kontrolliertes Trinkwasser heraus.

Das wichtigste Lebensmittel überhaupt steht uns rund um die Uhr zur Verfügung, und das nicht nur zum Verzehr, sondern auch für viele Anwendungen im Haushalt, wie Toilettenspülung, Spülmaschine, Waschmaschine und viele andere. Hinter dieser Selbstverständlichkeit steckt aber eine Menge an Know-how und Technik. Und da die Wasserversorgung im mittleren Taubertal aktuell ohnehin im Umbruch ist, nahmen Mitglieder des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Lauda-Königshofen unter Leitung der Vorsitzenden Christina Sack dies zum Anlass, sich einmal näher damit zu befassen, und vereinbarten einen Besichtigungs- und Informationstermin im neuen Wasserwerk der Wasserversorgung mittlere Tauber (wvmt) unterhalb der B290 bei Dittigheim.

Nach einem Abriss der Historie der wvmt (erste Gespräche Anfang 2000er Jahre und auch schon vereinzelt in den Neunzigern, Planung 2014/2015, Baubeginn 2016, Fertigstellung und Inbetriebnahme 2019) erläuterte Geschäftsführer Klaus Seidenspinner den Anwesenden das Versorgungsgebiet. Es umfasse die Kommunen Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Werbach, und den Zweckverband Grünbachgruppe mit Grünsfeld, Wittighausen und Großrinderfeld.

Grundlage für die Schaffung dieses Verbandes war die Sicherstellung einer nachhaltigen, regionalen und qualitativ hochwertigen Versorgung der Bevölkerung mit Wasser.

Und da sei man angesichts immer steigender Anforderungen durch die Trinkwasserverordnung auf dem richtigen Weg, so Seidenspinner.

Massive Investitionen in Höhe von insgesamt rund 60 – 65 Millionen Euro waren und sind notwendig (noch sind nicht alle baulichen Maßnahmen beendet – aktueller Ausbau bei 90 %), um eine solche hochwertige und zukunftssichere Versorgung auf die Beine zu stellen. In Lauda-Königshofen, z,B., seien bisher alle Stadtteile, bis auf Unterbalbach, Oberbalbach, Deubach, Sachsenflur und Heckfeld am Netz und werden mit dem teilweise deutlich weicheren Wasser mit einem Härtegrad von rund 13 versorgt. Das Land Baden-Württemberg habe sich mit rund 50-60% Förderung an den Investitionen beteiligt, so der Geschäftsführer weiter.

Seidenspinner verstand es, den Zuhörern die vielen technischen Details verständlich zu machen, und ging auch auf die zahlreichen Fragen ein.

So fragte Christina Sack angesichts der letzten teilweise trockenen Jahre nach den Grundwasserständen. Aktuell sehe man aufgrund der hiesigen guten Bodenverhältnisse keine Probleme damit, so Seidenspinner. Unsere lehmigen Böden seien ein guter Speicher.

Rosemarie Lux interessierte, inwieweit Untersuchungen auch auf Medikamentenrückstände erfolgen. Aktuell erfolgen diese noch nicht, die Antwort des Geschäftsführers. Auf Rückstände auf Pflanzenschutzmittel gebe es jedoch laufende Untersuchungen. Die entsprechenden Grenzwerte würden dabei aber hier deutlich unterschritten. Überhaupt sei unser Trinkwasser eines der bestuntersuchten Lebensmittel, so Seidenspinner weiter. Der Nitratwert im aufbereiteten Trinkwasser liege hier bei unter 15 mg, die Antwort auf eine Frage von Dieter Moll.

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Immer wieder mal vorkommender Chlorgeruch, so Alexander Meissner, höre man oft aus der Bevölkerung, woran liege das? Da Chlor geschmacksneutral sei, sei der Grund die Reaktion mit den Rohren. Die zur Desinfektion zugelassene und unbedenkliche Chlormenge liege jedoch immer innerhalb der gesetzlichen Vorgaben. Da sich in den Rohren mit der Zeit eine Schutzschicht bilde, würde dann auch der Chlorgeruch nach und nach weniger, beantwortete Seidenspinner diese Frage.

Im Anschluss konnte sich die Gruppe bei der Führung durch das Wasserwerk von der beeindruckenden Komplexität und auch der Kompetenz des Geschäftsführers ein gutes Bild machen. So blieben keine Fragen offen, selbst fachspezifische von Armin Hambrecht, der in der Vergangenheit beruflich mit dem Thema Grundwasserschutz befasst war.

6500 m³ Wasser würden hier in der Spitze am Tag an die Kommunen mit ihren weiter in deren Eigentum verbleibenden Wasserhochbehälter weitergeleitet. Ab diesem Übergabepunkt liege dann wieder alles in der Verantwortung der jeweiligen Gemeinde.

Das Fazit dieses Besuches des grünen Ortsverbandes aus Lauda-Königshofen: Mit dieser Wasserversorgung mittlere Tauber wurde zwar von den beteiligten Kommunen eine kostenintensive, aber für die Zukunft bestens gerüstete Wasserversorgung auf den Weg gebracht. Durch die Vernetzung, bei gleichzeitiger Regionalität, und durch dieses zweite Standbein sichere Versorgung mit unserem Lebensmittel Nr. 1, könne man in dieser Hinsicht getrost in die Zukunft blicken, beendete Seidenspinner die Ausführungen, und wies am Ende nochmal darauf hin, dass der wvmt jederzeit für interessierte Bevölkerungskreise nach vorheriger Terminabsprache Führungen anbiete.

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